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PMC Saar e.V. Vincent Black Shadow von Revell in 1:12 von Andreas Weyrich
Das Motorrad Vincent Black Shadow basiert auf einem Entwurf aus dem Jahr 1936. Diese Konstruktion wurde als "Rapide A" bezeichnet und durch den Beginn des 2. Weltkrieges gestoppt. Nach Kriegsende nahm man die Weiterentwicklung wieder auf und es folgte ein Motorrad, das sich durch neues Design sowie weitere technische Verbesserungen von der "Rapide A" unterschied. Ein 1-Liter-Alumotor war tragendes Rahmenteil und die vorher fehleranfälligen Ölleitungen lagen nun innen. Neu war auch die Dreiecksschwinge, die damals eine technische Pionier- und Glanzleistung darstellte. Dieses Motorrad trug dann die Bezeichnung "Rapide B". Ein um 2 mm vergrößerter Durchlass am Vergaser sowie ein gesteigertes Verdichtungsverhältnis von 6,45 auf 7,3 : 1 ergaben weitere 10 PS Leistungssteigerung und führten letztendlich zu diesem legendären Motorrad mit dem Namen Black Shadow. Der Name ist zurückzuführen auf die schwarze Lackierung von Motor- und Getriebeblock, die der Kühlung dienen sollte. Das bis 1954 in gut 1.400 Exemplaren gefertigte Motorrad galt als das schnellste Serienmotorrad der Welt. Technische Daten: Gewicht: 210 kg Hubraum: 998 ccm Leistung: 55 PS / 5.700 Umdrehungen Höchstgeschwindigkeit 195 km/h
Zum Modell: Bei dem Bausatz handelt es sich um den alten Matchbox-Bausatz, der vor mehr als 20 Jahren das Licht der Welt erblickte. Der Inhalt der Schachtel beinhaltet über 150 Teile, die an zwei schwarzen, zwei verchromten sowie einem klaren Gießrahmen befestigt sind. Des weiteren ergänzen 2 Vinylreifen sowie Kabelmaterial den Bausatz. Die Bauanleitung unterteilt sich in 55 Stufen. Nachdem alle Teile in einer Seifenlauge gereinigt wurden, begann ich mit dem Zusammensetzen einzelner Baugruppen. Bei Motor und Getriebe ergaben sich in Punkto Passgenauigkeit keine Schwierigkeiten. Die beiden Zylinder erhielten eine mattschwarze Lackierung, die anschließend mit Wischsilber trocken bemalt wurden. Das Getriebegehäuse sowie der Motorblock wurden seidenmatt schwarz lackiert. Als nächstes baute ich die Hinterradschwinge zusammen und befestigte diese am Motor. Es folgten die Vergaser, deren Teile am Chromgießast ansaßen. Hier zeigte sich, dass die Angussflächen sehr groß waren und es zu hässlichen Schnittstellen beim Abtrennen vom Gießast kam, die dann mit Chromsilber oder Bar Metal Foil behandelt werden mussten. Die in Baustufen 12 und 15 angegebenen Teile 57 und 58 sollten erst bei der Montage des Rahmenteils (Baustufe 17) befestigt werden, um ein genaues Ausrichten von Rahmen und Vorderrad zu ermöglichen. Nachdem beide Zylinder am Motorblock befestigt waren, erfolgte der Zusammenbau der Vorderradgabel und des Tachos. Bei der Montage des Lenkers ergaben sich Schwierigkeiten, da aus der Bauanleitung nicht klar hervorging, wo dieser montiert werden sollte. Hier und in weiteren Baustufen wurde die Ungenauigkeit der Bauanleitung deutlich. Die Firma Revell sollte die Gestaltung eines neuen Bauplans überdenken. So stellte mich z. B. auch die Montage der Kette vor ein Rätsel. Erst Vergleiche mit Originalfotos lüfteten das Geheimnis. Der Zusammenbau der Schutzbleche sowie deren Halterungen erwies sich als eine knifflige Sache, denn hier mussten zunächst die Klebestellen vom Chrom befreit werden, da ansonsten an ein Zusammenhalten der Teile nicht zu denken war. Dies galt auch für den Auspuff und den Auspfuff-krümmer. Der Zusammenbau der 5 Einzelteile des Tanks erforderte umfangreiche Spachtel- und Schleifarbeiten. Nach der Grundierung erfolgte ein Farbauftrag in Glanzschwarz (Tamya X-1). Der Tank wurde nach dem Aufbringen der Abziehbilder mit 2- K-Klarlack versiegelt und anschließend poliert. Als Verkabelung legte Revell ein Stück dünnen Vinylschlauch dem Bausatz bei. Das Problem hierbei war, dass es keine Anschlussmöglichkeiten für diesen Schlauch gab. Auch ging aus der Bauanleitung stellenweise nicht hervor, wo Züge oder Kabel befestigt werden sollten. Wieder mussten Originalfotos herangezogen werden. Blieb das Problem der Anschlüsse. Ich half mir dadurch, dass ich dünnen Silberdraht in den Schlauch eingezogen habe und ihn entsprechend zurechtbog. Diese Schläuche klebte ich dann stumpf an die jeweiligen Aggregate mit Sekundenkleber. Nach der Montage des Hauptständers musste ich das Motorrad auf eine Holzplatte fixieren, um ein ständiges Umfallen zu verhindern. Fazit: Dieser Bausatz hat mich - als über Jahrzehnte erfahrenen Modellbauer - sehr viel Nerven gekostet und ist einem Anfänger absolut nicht zu empfehlen. Jener würde sich den Einstieg in dieses schöne Hobby für alle Zeiten verderben.