Das Motorrad Vincent Black Shadow basiert auf einem Entwurf aus dem Jahr 1936. Diese Konstruktion wurde als "Rapide A" bezeichnet
und durch den Beginn des 2. Weltkrieges gestoppt. Nach Kriegsende nahm man die Weiterentwicklung wieder auf und es folgte ein
Motorrad, das sich durch neues Design sowie weitere technische Verbesserungen von der "Rapide A" unterschied. Ein 1-Liter-Alumotor
war tragendes Rahmenteil und die vorher fehleranfälligen Ölleitungen lagen nun innen. Neu war auch die Dreiecksschwinge, die damals
eine technische Pionier- und Glanzleistung darstellte. Dieses Motorrad trug dann die Bezeichnung "Rapide B". Ein um 2 mm vergrößerter
Durchlass am Vergaser sowie ein gesteigertes Verdichtungsverhältnis von 6,45 auf 7,3 : 1 ergaben weitere 10 PS Leistungssteigerung und
führten letztendlich zu diesem legendären Motorrad mit dem Namen Black Shadow. Der Name ist zurückzuführen auf die schwarze
Lackierung von Motor- und Getriebeblock, die der Kühlung dienen sollte. Das bis 1954 in gut 1.400 Exemplaren gefertigte Motorrad galt als
das schnellste Serienmotorrad der Welt.
Technische Daten:
Gewicht: 210 kg
Hubraum: 998 ccm
Leistung: 55 PS / 5.700 Umdrehungen
Höchstgeschwindigkeit 195 km/h
Zum Modell:
Bei dem Bausatz handelt es sich um den alten Matchbox-Bausatz, der vor mehr als 20 Jahren das Licht der Welt erblickte. Der Inhalt der
Schachtel beinhaltet über 150 Teile, die an zwei schwarzen, zwei verchromten sowie einem klaren Gießrahmen befestigt sind. Des weiteren
ergänzen 2 Vinylreifen sowie Kabelmaterial den Bausatz. Die Bauanleitung unterteilt sich in 55 Stufen. Nachdem alle Teile in einer
Seifenlauge gereinigt wurden, begann ich mit dem Zusammensetzen einzelner Baugruppen. Bei Motor und Getriebe ergaben sich in Punkto
Passgenauigkeit keine Schwierigkeiten. Die beiden Zylinder erhielten eine mattschwarze Lackierung, die anschließend mit Wischsilber
trocken bemalt wurden. Das Getriebegehäuse sowie der Motorblock wurden seidenmatt schwarz lackiert. Als nächstes baute ich die
Hinterradschwinge zusammen und befestigte diese am Motor. Es folgten die Vergaser, deren Teile am Chromgießast ansaßen. Hier zeigte
sich, dass die Angussflächen sehr groß waren und es zu hässlichen Schnittstellen beim Abtrennen vom Gießast kam, die dann mit
Chromsilber oder Bar Metal Foil behandelt werden mussten. Die in Baustufen 12 und 15 angegebenen Teile 57 und 58 sollten erst bei der
Montage des Rahmenteils (Baustufe 17) befestigt werden, um ein genaues Ausrichten von Rahmen und Vorderrad zu ermöglichen.
Nachdem beide Zylinder am Motorblock befestigt waren, erfolgte der Zusammenbau der Vorderradgabel und des Tachos. Bei der Montage
des Lenkers ergaben sich Schwierigkeiten, da aus der Bauanleitung nicht klar hervorging, wo dieser montiert werden sollte. Hier und in
weiteren Baustufen wurde die Ungenauigkeit der Bauanleitung deutlich. Die Firma Revell sollte die Gestaltung eines neuen Bauplans
überdenken. So stellte mich z. B. auch die Montage der Kette vor ein Rätsel. Erst Vergleiche mit Originalfotos lüfteten das Geheimnis. Der
Zusammenbau der Schutzbleche sowie deren Halterungen erwies sich als eine knifflige Sache, denn hier mussten zunächst die
Klebestellen vom Chrom befreit werden, da ansonsten an ein Zusammenhalten der Teile nicht zu denken war. Dies galt auch für den
Auspuff und den Auspfuff-krümmer. Der Zusammenbau der 5 Einzelteile des Tanks erforderte umfangreiche Spachtel- und Schleifarbeiten.
Nach der Grundierung erfolgte ein Farbauftrag in Glanzschwarz (Tamya X-1). Der Tank wurde nach dem Aufbringen der Abziehbilder mit 2-
K-Klarlack versiegelt und anschließend poliert. Als Verkabelung legte Revell ein Stück dünnen Vinylschlauch dem Bausatz bei. Das
Problem hierbei war, dass es keine Anschlussmöglichkeiten für diesen Schlauch gab. Auch ging aus der Bauanleitung stellenweise nicht
hervor, wo Züge oder Kabel befestigt werden sollten. Wieder mussten Originalfotos herangezogen werden. Blieb das Problem der
Anschlüsse. Ich half mir dadurch, dass ich dünnen Silberdraht in den Schlauch eingezogen habe und ihn entsprechend zurechtbog. Diese
Schläuche klebte ich dann stumpf an die jeweiligen Aggregate mit Sekundenkleber. Nach der Montage des Hauptständers musste ich das
Motorrad auf eine Holzplatte fixieren, um ein ständiges Umfallen zu verhindern.
Fazit:
Dieser Bausatz hat mich - als über Jahrzehnte erfahrenen Modellbauer - sehr viel Nerven gekostet und ist einem Anfänger absolut nicht zu
empfehlen. Jener würde sich den Einstieg in dieses schöne Hobby für alle Zeiten verderben.